PORSCHE TECHNOLOGIELEXIKON
Die innovative „Wet“-Funktion des neuen 911
erhöht die Sicherheit auf nassen Straßen.
WASSER MARSCH.
er neue Elfer hat sportlich zuge-legt:
breitere Spur vorn und hinten;
hinten erstmals größere Räder als vorn.
Gleichzeitig sind die Reifen an der hinteren
Antriebsachse deutlich breiter als die der
Vorderräder. Mit dieser Kombination kann
die Hinterachse noch mehr Seitenführung
aufbauen und die Traktion des heckange-triebenen
911 weiter verbessern. Wenn
die Straße trocken ist. Oder feucht. Wenn
das Wasser auf der Straße steht, rät die
Physik zur Zurückhaltung: weniger Gas,
weniger Querbeschleunigung, weniger
Dynamik. Denn dann müssen die breiten
Reifen viel Wasser wegschaufeln, um
nicht aufzuschwimmen. Das Stichwort:
Aquaplaning.
Schon seit den 1990er-Jahren tüfteln
Porsche Ingenieure an einem Warnsystem,
das mit Hilfe akustischer Sensoren unter
bestimmten Voraussetzungen vor der
nassen Gefahr warnen kann. Das Prinzip:
Der drehende Reifen schleudert beim
Durchfahren einer Wasserschicht Tropfen in
die Radhäuser. Die Sensoren nehmen den
Schall auf.
Anhand der Impulsenergie kann das
Auswertesystem unter gewissen Bedingun-gen
erkennen, ob es sich um Wasser oder
beispielsweise Rollsplit auf der Rennstrecke
handelt. Es unterscheidet sich dadurch
grundlegend von Regensensoren, die –
unabhängig vom Fahrbahnzustand – auf
Wassertropfen auf der Frontscheibe reagie-ren,
und von optischen Systemen. Letztere
werden besonders von unterschiedlichen
Lichtverhältnissen wie Dunkelheit und
Reflexionen beeinflusst, Verschmutzungen
führen zu Beeinträchtigungen.
Jetzt hat Porsche auf dieser Basis den
serienmäßigen „Porsche Wet Mode“ für
den neuen 911 entwickelt. Die Sensitivität
der Nässedetektion ist stark abhängig vom
Fahrbahnbelag: umso glatter der Belag,
desto sensitiver das Messprinzip. Auf
Drainage-Asphalt kommt es auch bei
Starkregen nicht oder erst mit Verzögerung
zu einer Anzeige. Denn das intelligente
System reagiert nur, wenn sich stehendes
Wasser an der Oberfläche ansammelt und
sich im Radhaus Gischt bildet.
Erkennt das System bei Geschwindigkeiten
über 50 km/h und auf einer Strecke von
rund 300 Metern kontinuierlich Nässe, wird
das Ansprechverhalten der Stabilitätsrege-lung
PSM und – beim 911 Carrera 4S –
des Allradantriebs PTM vorkonditioniert.
Wenn Nässe detektiert wird, warnt der
Assistent den Fahrer im rechten Feld des
Kombiinstruments und empfiehlt ihm, den
neuen Fahrmodus „Wet“ einzuschalten.
Dieses neue Fahrprogramm wird bei Elfern
mit Sport Chrono Paket über den Mode-schalter
am Lenkrad, bei den anderen über
eine Taste im neuen Bedienfeld oberhalb
der Mittelkonsole angewählt. Aktiviert der
Fahrer das Programm, werden unter ande-rem
PSM, PTM, Aerodynamik, das optionale
PTV Plus und das Ansprechverhalten des
Antriebs angepasst. Der Heckspoiler geht
auf maximalen Abtrieb, die Gaspedal-Kenn-linie
wird flacher, PSM Off, Sport Modus
oder auch die Sport-Response-Funktion
werden deaktiviert. Das Ziel: Das Fahren
mit dem hochmotorisierten Sportwagen
auf nassen Straßen zu erleichtern und
die Stabilitätsreserve zu erhöhen.
Ein Porsche ist eben nicht nur
schnell, sondern auch sicher.
Der neue 911 kann Nässe detektieren. „Porsche Wet Mode“ heißt der neue Assistent, der
vor nasser Fahrbahn warnt und den Fahrer dabei unterstützt, die Stabilitätsreserve auf
nassen Straßen zu erhöhen.* Ein einzigartiges System, das Porsche über Jahrzehnte – und
besonders in den letzten 20 Monaten – zur Serienreife entwickelt hat.
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